Über mich

Mein Name ist Martin Leimbach, ich bin Jahrgang 1983 und über Umwege auf den Hund gekommen, mehr dazu gleich. Seit 2022 bilde ich beruflich Menschen mit ihren Hunden aus. Ich sage bewusst „Menschen mit ihren Hunden“, denn Hundetraining ist, in meinen Augen, in erster Linie ein Training für Menschen. Mir ist es wichtig den Haltern Wissen über die Bedürfnisse ihrer Hunde und ihr Ausdrucksverhalten zu vermitteln.

Wer die Beweggründe für das Verhalten des eigenen Hundes versteht, versteht warum manche Verhaltensweisen, wie das Gehen an lockerer Leine, in bestimmten Situationen schwerfällt. Zu Verstehen schafft Verständnis und unerwünschtes Verhalten wird nicht mehr persönlich genommen, sondern als Ausdruck von Wünschen und Bedürfnissen gewertet. Dies ist eine viel bessere Basis für den Aufbau einer Beziehung zwischen Mensch und Hund und letztlich auch für das Gelingen der Erziehung.

Neben Hundetrainer bin ich auch Halter von vier eigenen Hunden: Und stehe damit vor der Voraussetzung alles, was sich in der Theorie so schön und logisch anhört, auch selbst in die Praxis umsetzen zu müssen – was natürlich nicht immer gelingt.

Ich möchte euch auf diesem Blog Einblicke in beide Welten geben: Denen des Trainers und denen des Halters. Das „Laufen mit Hund“ (Canicross) hat eine besondere Bedeutung in meinem Leben und ihr werdet daher viel von diesem Sport lesen.

Auf den Hund gekommen

Alles begann vor inzwischen fast 30 Jahren. Ich war im Teenager Alter, krank und habe recht gelangweilt vor dem Fernseher gelegen. Ich blieb bei einer Reportage über ein Schlittenhunderennen hängen, es könnte das „Yukon Quest“ oder das „Iditarod“ gewesen sein, so genau weiß ich es nicht mehr. Ich war jedenfalls fasziniert von der Leistungsfähigkeit der Hunde und dem verbundenen Abenteuer und dachte mir „Sowas möchte ich auch einmal machen!“.
Wie es mit Träumen in dem Alter ist, sie verblassen schnell, die Faszination für Schlittenhunde blieb zwar, aber ohne konkrete Aussicht auf Umsetzung.

Das änderte sich erst viele Jahre später: Wir besuchten das Sommerfest eines Tierheims und ein Highlight waren die Schlittenhunde, die man kennenlernen und streicheln konnte und eine kleine Demonstration der Hunde an einem Trainingswagen – und da war er wieder: der alte Traum.
Wir freundeten uns mit den Mushern (Schlittenhundeführern) an und lernten mehr über diese Hunde. Mehr als Spaß stellte man mir die Frage, ob ich Lust hätte, mit einem ihrer Hunde nächstes Jahr bei einem Rennen zu laufen – die Antwort war „Ja!“.

Also lernte ich das Laufen, es hat eine Weile gebraucht, bis ich die Wettkampfstrecke (4km) durchlaufen konnte und ich habe in dieser Zeit jeden Laufanfängerfehler mitgenommen, den man mitnehmen konnte. Aber ein Jahr später stand ich an der Startlinie und es reichte immerhin für einen Platz im Mittelfeld. Ein Jahr später sogar für den zweiten Platz.

In der Zwischenzeit hatten wir ein Eigenheim gebaut und endlich den Platz für eigene Hunde und das mussten natürlich Schlittenhunde sein, Alaskan Huskies um genau zu sein: Amak und Tuaq.
Laufen hatte sich in der Zwischenzeit zum festen Lebensbestandteil entwickelt, vor allem die Langstrecke hatte es mir angetan. Leider stellte sich bald heraus, dass unsere Huskies dafür nicht geeignet waren: Amak hat eine defekte Bauchspeicheldrüse und kann Futter nur schlecht verwerten, lange, anstrengende Läufe, bringen seinen Magen-/Darm immer wieder durcheinander. Tuaq ist vom Gemüt her eher Sprinter und hat wenig Freude an langen Ausdauereinheiten.
Ich selbst war inzwischen in der Lage, 100 Meilen und weiter zu laufen, und dann entdeckte ich das „Yukon Arctic Ultra“: Ein Laufevent, das so nahe wie nur möglich an meinen früheren Traum anknüpft. Das Rennen folgt der Originalstrecke des „Yukon Quest“ und findet im gleichen Zeitraum statt, die angebotene Strecken reichten damals von Marathon Distanz bis zu etwa 300 Meilen. In den nächsten Jahren war dies mein erklärtes Ziel.

Im Jahr 2022 hätte es soweit sein sollen: Ich war angemeldet, aber leider erkrankte ich mehrfach an Corona, zuletzt so stark, das selbst Treppensteigen eine Herausforderung war. Ein Zustand, aus dem ich mich in den nächsten Jahren zwar heraustrainieren konnte, ein Start bei einem so anspruchsvollen (und auch nicht ungefährlichen) Wettkampf war aber absolut unmöglich.
In 2022 habe ich auch meine Hundeschule eröffnet, was eine Fortführung des Trainings in den bisherigen Umfängen (20-40 Stunden / Woche) unmöglich machte, schwern Herzen konnte ich mir daher mein Wunschziel bis heute nicht erfüllen.
Dennoch hat diese kleine Reportage rückblickend mein Leben verändert: Der entstandene Wunsch hat maßgebliche Auswirkungen auf die Wahl unserer Hunde (Huskies) gehabt und manch fragwürdiger Trainingstipp den wir von anderen Mushern erhalten haben (Den ich, ich bin nicht stolz drauf, damals ohne nachzudenken angenommen habe), haben letztlich den Ausschlag gegeben mich intensiver mit dem Thema Hund auseinanderzusetzen.


Dies alles hat letztlich dazu geführt meinen Beruf als Informatiker aufzugeben und Hundetrainer zu werden.